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03.02.2018 · Neues Gera · Wolfgang Hesse

Eine Einheit aus Ideen, Gebäuden und Grün – Geras Neuer Mitte

KuK an2!, öffentliche Führungen, Bürgerakademien und weitere Veranstaltungen laden zur Mitgestaltung der Freifläche inmitten Geras ein


Matthias Röder, der Vorsitzende der AG Zwischennutzung Geras Neue Mitte Erklärt Ideen anhand des Modells, welches im KuK derzeit zu sehen ist.

Foto: Hesse 

 

 

„Bürgerbeteiligung in Gera geht etwas anders“, weiß Volker Tauchert, denn Bürgerbeteiligung im Stadtentwicklungsprozess wird vielfach auf das Betrachten reduziert. Der Vorsitzende vom Verein „Ja-für Gera“ lobt damit das Besondere: „In Gera beteiligen sich Bürger in Form von 80 Unternehmen, 150 Bürger mit finanzieller Hilfe, viele Helfer, Partnerverbände und Vereine, sowie die Hochschulen der Stadt gemeinsam mit ‚Ja für Gera‘ praktisch jeden Tag an der Stadtentwicklung.“

 

Es ist wahrhaftig der Initialinitiative Volker Taucherts zu verdanken, dass im KuK ein neuer und umfangreicher Stand der Nutzungsmöglichkeiten von Geras Neuer Mitte präsentiert werden kann. „Es war eine kluge Entscheidung, dass dieses Projekt ein Kandidat der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Thüringen geworden ist und wir jetzt gemeinsam als Verein ‚Ja für Gera‘, als Stadtverwaltung und als IBA auf Augenhöhe daran arbeiten“, freut sich Volker Tauchert.

 

Was da auf der ersten Ebene des KuK präsentiert wird und als Ausstellung „KuK an 2!“ für vier Wochen zum Besuch einlädt, kann sich sehen lassen. Durch mehrere Modelle, Schautafeln, Zeichnungen und Installationen können sich die Bürger über verschiedene, ganz praktische und realisierbare Bebauungsvarianten informieren.

 

„Wir werden genau zuhören, was die Bürger zu den Vorschlägen sagen“, sagt Volker Tauchert. „Wir werden genau prüfen, inwieweit diese Vorschläge umsetzbar sind und sie die Stadt in die Zukun bringen. Es geht bei der Planung einer Innenstadt immer um wirtschaftliche Vernunft und es geht um ökonomische und ökologische Sensibilität. Keine Stadt kommt mehr ohne diese beiden Faktoren aus“, weiß der Vorsitzende vom Verein „Ja für Gera“.

 

Mehrere Initiativen beteiligen sich auf der Ausstellungsfläche im KuK. Die Raumstation junger Leute zeigt das Ergebnis der Bürgerbefragung auf dem Platz vor dem KuK im Sommer letzten Jahres. Die Auswertungen unter dem ema „Zitronenpresse“ werden präsentiert. Der Geraer Architekt omas Laubert möchte mit seiner Aktion „Gera(er) Haus“ die ehemalige Bebauung der Fläche mit der Zukunft dieses Areal in Bezug bringen. Dazu fordert er zur Diskussion auf, um eine Art Typisierung herauszu nden, wofür lokale Investoren sich begeistern könnten.

 

Heinz Klotz lockt gemeinsam mit Franco Farinazzo in eine symbolische Parkwelt. Hier stehen hölzerne Wunschbäume, ein Solarpanel, ein Springbrunnen und ein Espressoautomat. Alle diese Modelle symbolisieren einen Bürgerpark in Geras Neuer Mitte, für den ganz konkret Heinz Klotz wirbt. „Viele Geraer wünschen sich eine grüne Oase inmitten der Stadt. Wir kommen dem mit unseren Ideen nach. Auf vorerst 1.000 Quadratmetern möchten wir einen Aufenthaltsmittelpunkt inmitten eines ordentliches Grünkonzeptes schffen, das auch ein Anziehungspunkt für Touristen werden soll“, erklärt der Initiator. Er zeigt einen Bachlauf, Staudenbeete, Trockenelemente, eine Robinie und einen Spielplatz. Dazwischen könnte es Gastronomie im mediterranen Stil geben und das in einem Gebäude ähnlich der Form der „Zitronenpresse“. Klotz hofft auf eine breite Bürgerbeteiligung in Form von Sachleistung, Eigenleistung und Geldspenden. Nur so könnten die 100 bis 300.000 Euro aufgebracht werden. Jetzt seien alle aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen, um das zu realisieren, was sich die Bürger vorstellten, meint Heinz Klotz.

 

Auf viel Diskussion hofft auch Thomas Leidel, seines Zeichens IBA-Beauftragter der Stadt Gera. „Die Pläne der Stadtplaner yellowz zeigen eine Rahmenplanung. In den Gremien zu Geras Neuer Mitte hat man aus drei Varianten eine Synthesevariante erarbeitet“, berichtet er. Es wird eine Balance aus Bebauung und Grünfläche vorgeschlagen. Das Tor zur neuen Mitte soll ein Multifunktionshaus, das sogenannte „Haus am Brühl“ bilden. Ein grünes Band, beginnend an der Vogelinsel bis zur Platane vor der Bibliothek, könnte ein symbolischer Wegweiser zum Hofwiesenpark werden. Im Jahre 2023 gilt es Bilanz zu ziehen. Zu diesem Zeitpunkt wird das Projekt „Geras Neue Mitte“ ein Teil der Internationalen Bauausstellung in Thüringen sein. Bereits 2019 möchte die IBA eine Zwischenbilanz präsentieren. 90 Prozent für ein derartiges IBA-Projekt kommen aus staatlicher Förderung, ein großer Pluspunkt für die Stadtplanung in Gera. „Die Termine sind konkret, da heißt es jetzt handeln“, erklärt Thomas Leidel. „2023 soll zumindest eine Teilrealisierung für alle IBA-Besucher sichtbar sein.“ Der nächste Schritt sei ein Stadtratsbeschluss zur Erstellung eines Bebauungsplanes. Das wäre auch sehr wichtig, um frühzeitig mögliche Investoren zu binden.

 

„Wir haben eine Aufgabe und eine Riesenchance“, bemerkt Volker Tauchert. „Wir reden von einer Mög- lichkeit, die Innenstadt attraktiver zu machen, wo sich Leben, Bildung und Kultur positiv auf das Image einer Stadt auswirken, wo sich Einzelhandel und produktive Kräfte mit zukunftsfähigen Konzepten präsentieren. Dabei müssen wir auch junge Leute einbeziehen. Die Geraer Hochschulen sind hier sehr gefragt.“

 

Allen Interessierten wird die Präsentation sehr empfohlen. Man kann nicht nur schauen, sich informieren, sondern auch mitreden.

 

KuK an2! – ist bis zum 21. Februar, Diienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr, sowie Sonnabend von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

 

Das Veranstaltungsprogramm kann über die www.gera.de eingesehen und heruntergeladen werden. 

 

Layout wurde an die Seite angepasst.

 

 





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