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27.03.2015 · OTZ online · Christine Schimmel

Der Vorplatz des Kultur- und Kongresszentrums in Gera findet seit Jahren keine richtige Nutzung. Ideen sind gefragt

Bereits in zwei Stunden intensiver Gespräche sprudelten sie, die Ideen für das große Sorgenkind der Stadt, den großen freien KuK-Vorplatz an der Breitscheidstraße.


Der Vorplatz des Kultur- und Kongresszentrums (KuK) in Gera findet seit Jahren keine richtige Nutzung. Groß und leer steht er zwischen KuK, Stadtmuseum, Elster Forum und Gera Arcaden. Eine Gestaltung fehlt. Foto: Christine Schimmel

 

Gera. Auf Einladung des Vereins Grünes Haus Gera trafen sich interessierte Bürger mitVolker Tauchert vom Verein Ja - für Gera sowie Thomas Leidel aus der Geraer Stadtverwaltung, um sich von deren Ausführungen zu Ideen für den Vorplatz des Kultur- und Kongresszentrums (KuK) inspirieren zu lassen. Spätestens mit dem Erreichen der IBA-Kandidatur für das Projekt „Geras starke Mitte“ und der Teilnahme am Architektenwettbewerb „Europan 2013“ war der Startschuss gegeben für ein umfassendes Kommunikationsprojekt. „Jetzt liegt es an uns, so viele Ideen wie möglich für dieses Areal zu sammeln, damit wir am Ende eine Gestaltung anschieben können, mit der wir alle gut leben können“, sagte Tauchert. Die Methode der Bürgerbeteiligung von Anfang an sei völliges Neuland, meinte Leidel. Er ist sich sicher, das etwas Gutes dabei herauskommt: „Wir können immer nur nach vorn laufen. Jeder, der eine Idee beisteuert, macht das Ganze besser.“

 

Und realistische Vorschläge gab es zuhauf in dieser Runde. Matthias Röder vom Grünen Haus hofft beispielsweise auf eine Aufhebung der trennenden Wirkung durch die Breitscheidstraße. „Wenn wir das Areal zu einer Fußgängerzone machen würden, würden sich ganz neue Bewegungs- und Verweilbereiche für die Menschen ergeben. Es würde wieder Leben einkehren zwischen Arcaden und Markt“, meinte er. Auch Tankstellen für Elektrofahrzeuge oder Car-Sharing-Standpunkte könne er sich dort vorstellen.

 

Ruhezonen, Eventgastronomie, Mühlgraben-Wiederbelebung waren weitere Stichworte. Einer stach besonders heraus: Die Belebung des weitläufigen Platzes durch Wasser. Schon zu DDR-Zeiten hätten diverse Springbrunnen mit Sitzgelegenheiten die Menschen angezogen. Handel und Gewerbe würden dann automatisch nachziehen, sobald sich ein Platz zu einem Treffpunkt der Leute entwickle, hieß es.

 

Viele wünschten sich ein zentral gelegenes Café wie die frühere „Zitronenpresse“. Dafür müsste allerdings auch die Ladenzeile der Arcaden, die auf die Breitscheidstraße blickt, noch viel offener werden, war Leidels Idee.

 

Großen Zuspruch fand auch der Vorschlag, die vielen im Bauhof der Stadt eingelagerten Plastiken und Kunstwerke auf der Fläche vor dem Stadtmuseum zwischen den Bäumen aufzustellen. Auch die leerstehende Zeile im Sonnenhof könne man sich als Galerie vorstellen.

 

Bei allen Einfällen waren sich die Teilnehmer jedoch bewusst, dass die Freifläche nicht einfach dahingeplant werden könne.

 

„Doch die Geraer müssen begreifen, dass sie von der Qualität der Innenstadt abhängig sind und sie sich intensiv an den Überlegungen beteiligen sollten“, mahnte Tauchert.

 

Jede noch so kleine, jede noch so verrückte Idee sei willkommen. Der Verein Grünes Haus hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vorstellungen der Bürger zusammen zu tragen.

 

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